«Trigger»
Neulich habe ich gekocht – innerlich! In dem Moment war die Vernunft weit weg und die Emotionen übernahmen die Führung. Ich fühlte mich wie eine Bombe kurz vor der Explosion.
Was war passiert? In einem Meeting hat jemand ein neues Konzept vorgestellt. Nachdem ich bei diesem Thema kompetent bin, hatte ich Fragen dazu. Doch jede dieser Fragen wurde wie aus der Pistole geschossen negativ beantwortet und es wurde nicht weiter darauf eingegangen. Ich habe mich weder wahrgenommen noch gehört gefühlt. Übersehen und nicht wichtig. Auf’s Abstellgleis gestellt.
Das, habe ich festgestellt, ist mein „Trigger“. Kennst du das? Bei dir sind es vielleicht andere Situationen, ein etwas anderes Gefühl, das dich im Innersten erschüttert. Manche reagieren zum Beispiel auf das Gefühl, machtlos zu sein, betrogen zu werden, nicht gut genug zu sein, erfolglos oder nicht geschätzt zu sein, zurückgewiesen zu werden oder nicht kompetent oder „richtig“ zu sein. Ich habe auch festgestellt, dass ich nicht die einzige bin mit dieser Angst – es gibt niemand völlig ohne Angst!
Im Rückblick muss ich über diese Situation grinsen und ich muss mir auch selber vergeben für meine Reaktionen auf diese Situation. Doch ich weiss, dass ich bei der nächsten Begebenheit, in der diese Emotionen hochkommen, wieder Mühe haben werde. Jeder Mensch hat so eine tiefsitzende Angst, die ihre Wurzeln in der Vergangenheit hat.
Es tut gut, sich mit dieser Angst oder diesem „Trigger“ auseinanderzusetzen. Ich profitiere davon, wenn ich diese Angst anschaue, sie ans Licht hole und sie im Gebet zu Jesus bringe. Wenn ich sie zurück ins Dunkle schiebe und mich weigere, mich mit ihr zu beschäftigen, wird sie mich terrorisieren. Ich werde sie dadurch nicht los, sondern sie wird grösser. Und es hilft auch nicht, anderen Menschen die Schuld dafür zuzuschieben! Es geht nicht um andere, sondern um mich selbst. Wenn ich die Angst benenne und ihr auf den Grund gehe, wird sie kleiner und eher handhabbar, sie verliert ihre Kraft. Ich hoffe, dass ich immer schneller merke: „Oha, da ist sie wieder!“ Und dass mir in diesen Situationen bewusst ist, dass Jesus mir den Rücken stärkt.
Jesus hat in seiner Liebe auf jede Angst eine Antwort. Wie oft lesen wir „Fürchte dich nicht“ in der Bibel? Ich habe es gegoogelt: Zwischen 200 und 365 mal, je nach Übersetzung!
Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Jes 41,13
Mir helfen stille Zeiten mit Jesus; er ermutigt mich immer wieder. Es hat mich tief berührt und es hilft mir immens, dass Gott „der Gott, der mich sieht“ genannt wird. In diesem Bibelvers irrt eine entflohene schwangere Sklavin in der Wüste umher und sieht keinen Ausweg mehr, als Gott ihr durch einen Engel begegnet.
Da rief Hagar aus: »Ich bin tatsächlich dem begegnet, der mich sieht!« Darum nannte sie den HERRN, der mit ihr gesprochen hatte: »Du bist der Gott, der mich sieht.« 1.Mose 16,13 (HfA)
Spielt es eine Rolle, wenn Menschen mich nicht sehen, wenn doch Gott mich sieht? Gottes Meinung über mich zählt. Und so gibt es für jede Angst in der Bibel ein „Gegenmittel“, über das ich nachdenken, darüber beten und mich immer wieder daran erinnern kann.
Gott sieht dich, er liebt dich, er steht treu zu dir, er hat dich gerecht, wunderbar und einzigartig gemacht! Es gibt noch viel mehr Zusagen in der Bibel, die du persönlich für dich in Anspruch nehmen darfst.
Welche Antwort brauchst du? Welche Aussage Gottes hilft dir bei deinen Ängsten? Ich glaube, beim Bibel lesen zeigt Jesus dir, was du brauchst. Frage ihn danach! Bete darüber und präge es dir ein, damit du in Stresszeiten felsenfest weisst, dass Jesus dich nie allein lässt und dir die Kraft gibt, durch deine Angst hindurchzugehen. Er hilft dir, deine brennende Zündschnur durchzuschneiden, bevor du explodierst!