Halten und gehalten werden!

Oder:
Was du schon immer über die Vogelfeder wissen wolltest…

Wie wär’s mit einem kleinen Exkurs in die Vogelfederkunde? Echt jetzt? Ja, für mich gab das ungeahnte Erkenntnisse! Lass dich mitnehmen!

Eine Vogelfeder (Deckfeder) hat in der Mitte einen Schaft und auf beiden Seiten gehen die Äste weg. Von diesen Ästen gehen wieder kleine Äste weg. Dank Wikipedia weiss ich, dass sie Hakenstrahl und Bogenstrahl heissen. Sie liegen immer übereinander. Der Hakenstrahl hält mit seinen Häkchen den Bogenstrahl vom Ast nebenan fest und der Bogenstrahl ist so geschaffen, dass er sich gut halten lässt von diesen Häkchen. Vereinfacht gesagt funktioniert eine Vogelfeder so ähnlich wie ein Klettverschluss.

All diese Ästchen ergeben eine einzige, dichte Fläche, die sogar luftundurchlässig wird, weil sie so gut ineinander verhakt ist! Die Feder geht bei zu starker Beanspruchung nicht kaputt, sondern löst sich und lässt sich beim Putzen wieder verhaken. Ausserdem ist sie wasser- und schmutzabweisend, schützend und leicht. Durch diese geniale Konstruktion kann der Vogel fliegen. Und wunderschön ist so eine Feder auch noch!

Was soll das, warum erkläre ich das? In Gottes Schöpfung funktioniert so vieles im Physischen wie im Geistlichen. So sehe ich die Feder als ein geniales Bild, wie wir verhakt sein sollen mit unseren Mitmenschen! Durch dieses Halten und Gehalten werden gibt es auch bei uns Menschen eine Vernetzung, die stabil ist und Schutz bietet.

Wenn jeder Mensch einige Leute hält und sie unterstützt und gleichzeitig Menschen hat, die ihn halten und unterstützen, dann sind wir alle „flugfähig“ und geschützt! Falls es irgendwo bei starker Belastung reissen sollte, muss man Pause machen, sich darum kümmern und es in Ordnung bringen, damit es wieder hält.

Gott hat uns als Beziehungswesen geschaffen. Wir brauchen Gemeinschaft. Wir brauchen Menschen, die uns halten im alltäglichen Leben. Wir sind auch fähig, selber Menschen zu halten und zu unterstützen.

Hast du Leute, die mit dir durchs Leben gehen und dir Halt geben? Die dich halten, wenn du strauchelst, Schwierigkeiten hast oder Fehler gemacht hast? Hast du Menschen, die da sind, wenn du sie brauchst? Traust du dich, jemand um Hilfe zu fragen, lässt du dich halten? Das Leben ist nicht mehr federleicht, wenn du nur noch andere hältst und dich selbst nicht halten und dir helfen lässt. Wir brauchen beides!

Bist du selbst jemand, die andere unterstützt und ihnen hilft? Die auch Menschen hilft, die ihr nicht viel zurückgeben können? Menschen, die sonst durch die Maschen fallen? Gott segne dich mit der Kraft dazu!

Lasst uns beides kultivieren!

Unabhängig von den Menschen gibt es den einen, bei dem wir uns immer halten sollen und dürfen. Gott hält dich treu und liebevoll, er hält dich zuverlässig und ewig, wenn du dich halten lässt! Er hilft dir auch in deinen Beziehungen, er ist in dir und gibt dir den Frieden dazu. Beziehungsgeflechte sind ja manchmal ganz schön schwierig, doch Gott ist mit dir!

Ich habe mich gefragt, ob ich Menschen habe, die mich halten und Menschen, die ich halte. Stimmt mein Gefüge mit Häkchen und Bogen? Hält es dicht, ist es gut verhakt? Hat es sich irgendwo gelöst und ich muss es wieder in Ordnung bringen? Federt es Stösse und Schmutz ab? Ist die ganze Konstruktion im Grossen und Ganzen leicht oder sind Anpassungen nötig? Schützt mich das Miteinander, schützt es auch die anderen?

Mir gefällt das Bild der Feder, weil sie so gut zusammenhält, genial funktioniert und dazu noch wunderschön ist. Es zeigt, dass nur das Miteinander uns tragfähig macht. Gott hat jede und jeden von uns so geschaffen, dass wir ein wichtiger Teil des Ganzen sind. Halte und werde gehalten!

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