Wirst du aktiv für einen Seestern?

Du läufst am Meer den Strand entlang und bewunderst die vielen Muscheln, die es heran gespült hat. Wow, da hat es auch einen Seestern! Der bewegt sich, er lebt noch! Aber der vertrocknet hier doch am Strand! Der gehört ins Wasser! Du nimmst ihn vorsichtig in die Hand und wirfst ihn so weit wie möglich hinaus ins Meer. Du möchtest, dass er lebt. Er soll nicht langsam zugrunde gehen, weil ihm das dringend nötige Wasser fehlt. Richtig?

Du hast Mitgefühl mit diesem einfachen kleinen Seestern und möchtest, dass es ihm gutgeht. Bist du solch ein „Seestern“ in dieser Welt und sitzt irgendwie auf dem Trockenen? Hast du Mitgefühl mit dir selbst? Wo ist dein Meer? Bist du dir wichtig genug und sorgst dafür, dass du nicht vertrocknest, sondern in einem Umfeld lebst, das gesund ist für dein ganzes Sein? Gestaltest du deine Umgebung so, dass du gute Bedingungen für dein Leben hast? Du wirst umso lebendiger, fröhlicher, liebevoller und effektiver sein, wenn du dafür sorgst, dass es dir gutgeht. Alle Umstände lassen sich leider nicht beeinflussen. Und doch sind es mehr, als du denkst.

Selbstliebe ist ein verpöntes Wort, wir verbinden damit meist Egoismus. Doch das ist nicht dasselbe!
Selbstliebe: Ich kümmere mich um meinen Geist, Körper und Seele, weil Gott mich wunderbar gemacht hat. Ich lebe in einem Gefühl der Fülle. Weil ich wertgeschätzt und von Gott geliebt bin, kümmere ich mich um mein Wohlergehen und sorge dafür, dass ich wachsen kann. Und doch bin ich nicht wichtiger als andere Menschen.
Egoismus: Ich nehme vor allem mich selbst wichtig, ich komme sonst zu kurz, die anderen sind egal. Ich habe das Gefühl, ich muss mich wehren. Dieses Verhalten entsteht aus einem Gefühl des Mangels.

Dazu möchte ich dir noch etwas aus eigener Erfahrung ans Herz legen: Andere Menschen können deine Bedürfnisse nicht riechen. Das habe ich so lange nicht verstanden – jetzt gebe ich mir endlich die Erlaubnis, Bedürfnisse zu haben, sie auszusprechen und selbst für sie einzustehen. Auch deine Bedürfnisse sind es wert, ernst genommen zu werden. Endlich für sich selbst einzustehen ist nicht bequem, weil andere sich dagegen wehren werden. Doch es lohnt sich wirklich! So wirst du lebendiger, gelassener und aktiver.

Einige Beispiele:

  • Wenn du ein Problem hast, das dir schon lange den Frieden raubt, dann frage dich, wer oder was dir helfen würde, dieses Problem besser anpacken zu können. Meistens hast du bereits eine Antwort darauf. Setze sie um. Keine Ausreden! Nimm dich ernst genug! Manchmal hilft es, diese Antworten aufzuschreiben und in kleineren Schritten umzusetzen.
  • Wenn du merkst, dass du Ruhe brauchst, dann nimm dir die Ruhe. Wenn du das Gefühl hast, dass das unmöglich ist, dann besprich das mit einer vertrauten Person.
  • Wenn du einsam bist und Freunde brauchst, dann gehe auf Leute zu, die dir sympathisch sind und mache den ersten Schritt. Du bist es wert, gute Freunde zu haben! Und dann sei selbst eine wunderbare Freundin.
  • Wenn dir jemand etwas Verletzendes sagt, dann mache diese Person darauf aufmerksam. Selbst wenn es nur die Aussage ist: „Autsch, das hat wehgetan!“

Alle diese Beispiele brauchen für den Anfang etwas Mut. Es lohnt sich so sehr, sich ein Umfeld zu schaffen, in dem man aufblühen kann! Das ist nicht egoistisch, weil die Menschen um uns herum im Endeffekt davon profitieren werden, auch wenn sie das nicht gleich verstehen.

Einer Freundin würdest du selbstverständlich helfen wollen bei diesen Problemen! Aber hilfst du dir selbst? Wenn nicht: Warum nicht? Du kannst nicht andere Menschen lieben und achten, wenn du dich nicht selbst auch liebst und achtest. Sollst du das denn? Ja, denn so steht es in der Bibel.

„…liebe deinen Nächsten, wie dich selbst…“ Markus 12,31

Den Nächsten lieben und sich selbst lieben hängt zusammen. So steht es in Gottes Wort. Das eine geht nicht ohne das andere. Das ist eine Anweisung von Gott, er möchte, dass du auch dich selbst liebst und achtest. (Ein guter Grund dafür ist der Vers: „Denn er hat uns zuerst geliebt.“ in 1.Joh. 4,19)

Gib dir die Erlaubnis, dich selbst zu lieben. Du bist es wert, geliebt zu werden. Gott tut es und du sollst es auch. Einem einfachen Seestern gibst du soviel Wert, dass du aktiv wirst, damit er wieder in ein geeignetes Umfeld kommt. Tu das auch für dich selbst!

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