Wer redet denn da?

In Predigten hören wir immer wieder, wir sollen auf den Heiligen Geist hören, stille Zeit machen und Gott nach Antworten für unser Leben fragen. Doch welche Stimme aus diesem Wirrwarr in meinem Kopf ist Jesus oder der Heilige Geist? Wen höre ich – höre ich nicht nur meine eigenen Gedanken oder sogar den Feind?

Probiere es gleich selbst aus:
Werde ruhig, schliesse die Augen und frage Jesus, was ihm an dir gefällt.
Lass dir eine Minute Zeit und schreibe auf, was dir in den Sinn gekommen ist.

Wenn du wirklich Jesus durch den Heiligen Geist in dir gehört hast, dann ist die Antwort unglaublich ermutigend. Fragst du dich: Ist das nicht nur mein Ego, das mein Selbstbewusstsein streicheln will? Meist haben wir das Gefühl, das kann doch nicht so einfach sein! Ist das echt Jesus?

Auf der anderen Seite glauben wir jeden Selbstzweifel, jeden negativen Gedanken über uns selbst, über andere Menschen und auch über die Welt. Die Stimme kann ja grundsätzlich entweder aus unserer eigenen Seele (Verstand, Willen, Emotionen) kommen, vom Feind eingeflüstert werden oder aber sie kann vom Heiligen Geist stammen, der in uns wohnt.

Ziemlich klar wird der Ursprung der Stimme, wenn wir die Auswirkungen in unserem Leben anschauen, die aus dem Gehörten entstehen.

Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung. Ist das bei euch so? … Galater 5,22-23

In diesem Vers steht, dass der Geist Gottes das Gute in unserem Leben hervorbringt. Durch ihn können wir Jesus nahe sein, hören und verstehen, wie gut er ist und wie er sich an uns freut. Die Auswirkungen sind gewaltig, je mehr wir uns füllen lassen von dieser Stimme – und ihr auch glauben. Wenn es Gutes bewirkt, spricht das dafür, dass es uns vom Heiligen Geist eingeflüstert wurde.

Angenommen, Jesus sagt mir, dass er meine Begeisterungsfähigkeit und meine Fähigkeit, den Menschen Annahme und Wert zu vermitteln, an mir liebt. Wird mich das hochnäsig machen? Oder wird es mich eher darin bestärken, diese Stärken umso mehr einzusetzen? Vielleicht wird mir erst jetzt bewusst, dass das Talente von mir sind und werde nach Möglichkeiten suchen, sie einzusetzen.

Ist es nicht auch eine gewaltige Freude für mich zu wissen, dass sich Jesus an mir freut? Vielleicht freut sich Jesus sogar an einer Eigenschaft, von der manche Menschen nur die negativen Seiten sehen? Meine Begeisterungsfähigkeit zum Beispiel heisst bei mir auch, dass ich nicht so stetig bin und immer wieder Neues finde, das mich begeistert. Aber Jesus sagt, dass ihm gefällt, dass ich mich begeistern lasse. Das freut mich und tut mir so gut.

Ich habe mich schon oft gefragt, warum wir uns dieser guten Stimme verschliessen, wenn sie doch so erfüllend ist. Sind das tatsächlich nur Hirngespinste oder eine rosarote Brille, wie manche sagen? Warum nicht probieren, wenn doch das Resultat nur Gutes hervorbringt?

Wenn ich nur die negativen Gedanken vom Feind oder den eigenen schlechten Erfahrungen glaube, wird nichts Gutes daraus wachsen. Sind denn solche Gedanken je gut für uns? Kann etwas Gutes und Schmackhaftes aus Minderwert, Selbstzweifeln und Angst wachsen? Nein, definitiv nicht (Angst und den gesunden Respekt vor etwas bitte nicht verwechseln).

Jesus möchte nicht, dass wir schlecht von uns selbst denken, denn er sagt, dass wir wundervoll gemacht sind. Jesus ist für uns gestorben und auferstanden, damit wir den Heiligen Geist in uns haben und seine Stimme hören. Wer sind wir, dass wir sie ablehnen? Ist es stolz oder überheblich, diese guten Gedanken über uns selbst anzunehmen? Im Gegenteil, ich finde es eigentlich überheblich, sie abzulehnen!

Rede mit Jesus, durchlöchere ihn mit Fragen über dich selbst. Doch frage ihn im Glauben! Frage ihn nicht, ob er dich liebt, sondern gehe davon aus, dass er dich liebt und bitte ihn dir zu zeigen, wie diese Liebe aussieht. Höre auf das, was in deinem Kopf auftaucht und schreibe es auf. Jesus liebt es, uns Mut zu machen und uns aufzubauen, er möchte diese liebevollen Gedanken in unserem Herzen verankern, damit Gutes entsteht.

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