Soll ich springen?

Das kommt dir sicher bekannt vor: Ein Kind steht auf einer Mauer und sein Vater steht vor ihm. Das Kind schaut den Vater an und wenn der Vater es ruft, springt es mit lautem Jauchzen in seine Arme. In dem Moment hat das Kind grosses Vertrauen, dass der Vater da ist und zweifelt auch nicht daran, dass er es fangen kann und wird. Es gibt in dem Moment nichts Schöneres als in die Arme des Vaters zu springen.

Nur ein Kind, das seinem Vater voll vertraut, springt. Ich glaube, dass sich Gott so seine Beziehung mit mir vorstellt! Sehe ich Gott als den liebenden Vater, der mir seine ganze Aufmerksamkeit schenkt und der es geniesst, wenn ich springe, wenn er mit offenen Armen dasteht und ruft? Weiss ich, dass er mich nur ruft, wenn er weiss, dass ich das schaffe?

Wie das Springen der Kinder ist für mich der Schritt aus der Komfortzone, wo es sich doch so gemütlich lebt. Gott wird mich immer wieder hinter dem Ofen hervorlocken und mir zumuten, etwas zu tun, das mich unsicher macht und wo ich mich nicht auskenne. Wenn er das tut, ist er auch da und hilft mir! Egal, um welchen Bereich meines Lebens es geht, lerne ich dazu – auch in meinem Vertrauen in Gott. Wie gross ist die Begeisterung, wenn ich merke, dass dieses Neue gar nicht so furchtbar war und ich etwas geschafft habe, was ich mir vorher nicht zugetraut habe.

Auf Gott allein vertraue ich fest, denn von ihm kommt meine Rettung. Er allein ist mein Fels und meine Hilfe, meine Burg, in der mir nichts geschehen kann. Psalm 62, 2-3

Glaube ich das? Nicht nur als Hoffnung für später, sondern jetzt, mitten im Leben? Ist denn mein Gott vertrauenswürdig? Oder ist er ein strafender Gott, der mir Krankheit und Leiden schickt, wenn ich mich schlecht benehme? Nein, definitiv nicht! Es gibt viele Krankheiten, Schwierigkeiten und Leiden um uns herum, doch das ist nicht von Gott! Wir sehen es im Leben und Handeln von Jesus, wie barmherzig und wohlwollend Gott denkt. Jesus hat geholfen und geheilt, wo er hinkam. Er hat die Menschen ermutigt und ihnen gezeigt, wie Gott wirklich ist.

Gott möchte den Himmel auf Erden und hat uns im „Vater unser“ gelehrt, dafür zu beten:

Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Matth. 6, 9-10 (SLT)

Im Himmel gibt es weder Krankheiten noch Leiden! Also möchte er das auch nicht auf der Erde!

Weil Gott gut ist und alles für uns zum Besten wenden möchte, darf ich vertrauen! Ich muss nicht krampfhaft die Fäden meines Lebens festhalten, sondern darf sie ihm hinlegen und sicher sein, dass er mich sicher und gut leitet. Ich darf die Kontrolle abgeben und meine Hände aufmachen und entspannen. Ich kann getrost loslassen und mich darauf freuen, was er mir vor die Füsse legt. Bedingung dafür ist, dass ich auf ihn schaue. Er hat Weisheit für uns parat für jede Situation. Ich reife daran, dass ich Schritt für Schritt mit ihm vorwärtsgehe. Dabei wird auch mein Vertrauen immer grösser.

Das heisst auch, dass mein Vertrauen nicht passiv ist (im Sinne von: Er wird’s schon richten), sondern dass ich aktiv und freudig Schritt für Schritt mache. Auch wenn ich ausserhalb meiner Komfortzone unsicher bin, weiss ich, dass ich einen grandiosen Daddy habe, der mir Sicherheit gibt und mir das beste Leben schenken will, das ich haben kann!

Oder um zum Bild mit dem Kleinkind zurückzukommen: Ich möchte nicht, dass mein Kind in seiner Entwicklung stecken bleibt. Ich möchte, dass es vom Kleinkind heranreift zum Schulkind und als Schulkind auch verantwortungsvoll das tut, was es schon gelernt hat. Je nach Entwicklungsschritt werde ich mein Kind unterstützen, wo ich kann, erwarte aber auch, dass es eigene Entscheidungen trifft und eigene Schritte tut. Und es gefällt mir, wenn es nach meinen Werten agiert, mich fragt, wenn es nicht sicher ist und mir erzählt, was es erlebt.

Was tue ich, wenn ich selber keinen vertrauenswürdigen Vater hatte und Mühe habe mit dem Vertrauen? Dann bitte ich Gott, mir zu zeigen, wie er ist. Ich lese in der Bibel und schaue, was Jesus getan hat. Er hat vorgelebt, wie Gott denkt und handelt. Und ich kann in kleinen Schritten üben und anfangen, zu vertrauen. Gott hat kein Problem mit kleinen Anfängen. Wir sehen in seiner Natur, dass er eine riesengrosse Geduld hat mit Wachstumsprozessen!

Wie sieht es praktisch aus, wenn ich Gott vertraue?
Es fängt damit an, dass ich weiss, dass ich wertvoll bin und dass Gott Pläne mit mir hat. Ich pflege eine enge Beziehung mit Gott und wende mich an ihn, wenn ich in schlimmen Situationen stecke. Er zeigt mir, dass er bei mir ist und wird mich durch die Schwierigkeiten „navigieren“. Ich glaube daran, dass Gott es im Griff hat und mir hilft, aus diesem Schlamassel heil herauszukommen. Ich glaube, dass das Schlechte etwas Gutes nach sich ziehen wird. Damit werde ich insgesamt gelassener und freudiger leben, das Sorgenkarussell verliert seine Macht. Vertrauen macht Hoffnung und Hoffnung macht Freude!

Traue ich mich? Traust du dich? Trauen wir uns miteinander aus unserer Komfortzone heraus! Vertrauen wir seiner Stimme und springen im Glauben, dass er gut ist!

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