«Shift»
Stell dir ein grosses Haus mit vielen Fenstern vor. Es steht da im Abendlicht, abweisend und nüchtern, keine Blumen an den Fenstern, keine Dekoration um’s Haus, kein Licht in den Fenstern, es wirkt kahl und unfreundlich. Doch da stellst du fest, dass in einem kleinen Fenster unter dem Dach ein warmes Licht schimmert. Du wirfst einen Blick in dieses kleine Zimmer: Es ist leer, bis auf einen Hocker darin – und einem wunderschönen warmen Lichtstrahl, der hineinströmt.
Du merkst, dass es dein geistliches Gebetszimmer ist und dass Gottes Gegenwart da ist. Du siehst, dass du dich dort Gott mit deinen Sorgen und Nöten zuwendest, dass du die Kälte, die in diesem Haus herrscht, vor Gott bringst. Dass du im Gebet für andere Menschen oder auch für dich selbst einstehst. Beim Gebet wirst du erfüllt mit dem Vertrauen, dass Gott dich hört und deine Probleme bei ihm in den besten Händen sind. Du bist tief überzeugt, dass Gott die besten Ideen, den Willen und die Kraft hat, Situationen zu verändern.
Im Moment des Gebets und manchmal auch danach siehst du nicht, dass sich äusserlich etwas geändert hätte. Und doch sagt Gott, dass er jedes unserer Gebete hört. Wie passt das zusammen?
Es passiert ein „shift“. Das ist ein englischer Ausdruck für Verschiebung, Verlagerung, Wandel, Veränderung. Ob diese Veränderung in deinem Kopf passiert, in der Atmosphäre von Beziehungen, in einem weniger rauen Ton bei den Menschen, in einer Umkehr, in der Gunst der Menschen, in glücklichen „Zufällen“, in Annäherung, wo Abweisung war, in der Abkehr von schlechten Gewohnheiten – was auch immer es ist, es verändert sich etwas.
Manchmal sofort und gewaltig, das wünschen wir uns! Manchmal aber wandelt sich eine Situation fast unmerklich, oder für unser Verständnis viel zu langsam und doch bewegt sich in der unsichtbaren Welt etwas. Rechne damit, dass dein Gebet etwas bewirkt – Gott sagt es dir zu!
Dieses Haus ist ein Sinnbild für Situationen in unserem Umfeld. Wenn wir nach einiger Zeit das Haus anschauen, hat es sich verändert. Da taucht bei einem Fenster ein Blümchen auf dem Fenstersims auf, in einem anderen hat es bunte Vorhänge und beim anderen schimmert ein Licht.
Gebet bewirkt solch eine Veränderung, es verschiebt die Atmosphäre, es verlagert den Schwerpunkt, es bewirkt die Hinwendung zum Guten. Mehr und mehr entdecke ich die Kraft des Gebets in meinem Alltag. Gott hat mir den Eindruck dieses Hauses vor einiger Zeit geschenkt und ich verstehe jetzt, dass Gebet eine Veränderung in der geistlichen Atmosphäre bewirkt, lange bevor etwas sichtbar wird. Das motiviert mich zum Beten!
Statt dass wir sagen: „Es bringt nichts, dass ich bete, ich sehe ja keine Veränderung“ rechnen wir stattdessen damit, dass Gott wirkt. Beten wir kraftvoll und voll Glauben, dass sich etwas in Bewegung setzt! Denn wenn sich in der geistlichen Welt etwas bewegt, dann wird sich auch in der sichtbaren Welt etwas bewegen!