NEIN, NICHT IN MEINEM HAUS!
Stell dir vor, ich kaufe Gift in einer Apotheke. Es ist ein Pulver in einem verschlossenen Gefäss und es steht gross GIFT darauf, inklusive Totenkopf und Warnung. Wenn ich mit diesem Behälter zu dir ins Haus komme und ihn dort öffne, dann ist es immer noch Gift! Dieses Pulver gelangt in die Umgebung, die Luft, die Möbel und am Schluss in deinen Körper. Du wärst empört, wenn ich damit zu dir komme!
Auch erniedrigende Worte sind Gift! Die wunderbare Dr. Maya Angelou erzählt in einem Interview mit Oprah wie sie mit giftigen Worten umgeht: Bei einer Party in ihrem Haus erzählte jemand einen rassistischen Witz, das heisst, schwarze Personen wurden verachtend dargestellt. Sie sagte dieser Person sofort, sie solle gehen und das Haus verlassen! Auf dem Fest wurde es ruhig und die Gäste wunderten sich. „Wo ist ihr Mantel? Bye!“ In diesem Moment hat sie damit sich selbst und andere Personen geschützt.
Alle Worte, die Menschen ihres Wertes berauben, sind Gift. „Sieh es doch nicht so eng“ wird manch einer sagen, „es ist ja nur ein Witz oder ein dummer Spruch“. Doch viele Witze genauso wie andere abschätzige Worte sind verachtend! Ich hasse Blondinenwitze. Inzwischen ist mein Haar grau, aber es sträubt sich alles in mir gegen die Aussage, dass blonde Frauen dumm sind! Ich möchte diese Art von Worten in meiner Umgebung nicht mehr dulden, denn sie gehen unter die Haut. Und wie Gift in Pulverform ist Negativität in Worten alles andere als gesund.
Es braucht viel Mut, jemanden zu konfrontieren wie es Dr. Maya Angelou tut. Mich hat ihr Vergleich von negativen Worten und Gift beschäftigt. Ich möchte dieses Thema ernst nehmen und ihrem Beispiel mutig und konsequent folgen
Nur Gott, der das Gesetz gegeben hat, kann gerecht richten. Nur er hat die Macht, zu retten oder zu vernichten. Welches Recht hast du also, deinen Nächsten zu verurteilen? Jakobus 4, 12
Gottes Wort sagt, ich soll nicht urteilen! Doch jeder schlechte Witz, jede negative Aussage ist ein Urteil über einen Menschen oder eine Menschengruppe. Die Bibel ermutigt auch, sich für die Schwachen einzusetzen – und das heisst auch, für sie einzustehen, wenn jemand schlecht über sie redet. Dasselbe gilt natürlich auch für mich selbst. Auch ich als Frau bin immer wieder in der Position der Schwächeren, auch heute noch! Ich darf und soll für mich selbst einstehen! Ich darf mitteilen, was erlaubt ist und was nicht. „Das hier ist okay, aber das nicht“. Nicht Augenrollen oder Weglaufen, mir nichts anmerken lassen oder es hinunterschlucken! Ich darf mich selbst schützen und Grenzen setzen.
Ich möchte dich ermutigen, deinen Schutz in Gottes Hände zu legen – gleichzeitig darfst du dich aber selbst schützen. Ausser Gott weiss niemand so gut wie du selbst, was dich verletzt und was dich schmerzt. Du darfst deinen Mitmenschen sagen, was dir guttut und was nicht.
Alles, was ich als wertvoll achte, schütze ich. Also schütze ich mich auch selbst und sorge dafür, dass in meiner Gegenwart kein Gift verstreut wird!