Kommst du zum Tee?
Es ist lange her, dass wir uns für einen Kaffee oder in meinem Fall Tee getroffen haben! Lass uns zusammen sitzen und plaudern.
Wenn wir miteinander Tee trinken würden, würde ich dich fragen wie es dir geht und was dich zur Zeit beschäftigt. Was ich dir sicher erzählen würde, ist, dass mein Blog jetzt schon gute 4 Monate online ist und ich gespannt bin, wohin er mich noch führt. Ich gewöhne mich langsam daran, regelmässig zu schreiben und habe Spass daran. Ich freue mich, dass ich erzählen kann, wie gut unser Gott ist! Ich würde dir auch anvertrauen, dass ich keinen Plan habe, worüber ich in den nächsten Posts schreiben werde. Ich vertraue darauf, dass Gott mir zeigt, was dran ist. Jetzt gerade habe ich meine Emails für die, die abonniert haben, umstrukturiert und anders gestaltet (Abonnieren kann man ja immer am Ende eines Posts). Ich hoffe, dass die Umstellung problemlos klappt!
Wenn wir miteinander Tee trinken würden, würde ich dir meinen Brombeerkuchen auftischen und dir erzählen, dass ich staune, wie toll die Heidelbeeren und die Brombeeren dieses Jahr gewachsen sind. Dafür muss ich gar nicht viel tun und sie wachsen einfach! Das gefällt mir… Und weil wir gerade am Naschen sind, würde ich dich noch vom selbst gebackenen Knäckebrot-Versuch probieren lassen.
Ich würde erzählen, dass ich aus meinem gemütlichen Atelier ausziehen musste, weil das Haus abgerissen wird. 3 Jahre lang hatten wir (viele Künstler zusammen) ein ganzes Haus mitten in der Stadt zu Verfügung und zwar richtig günstig. Schön war’s!
Das heisst, dass ich inzwischen all meine Sachen in mein kleines Kelleratelier gebracht habe und jetzt am Sortieren und Wegwerfen bin. Dabei bin ich auf ein halb fertiges Bild gestossen, das mir gut gefallen hat. Jetzt endlich, nach monatelanger „Abstinenz“, bin ich wieder am Sticken. Ja, statt mit Pinsel und Farben „male“ ich meine Bilder mit Nadel und Faden. Statt Leinwand bügle ich verknitterte dünne Plastiktüten zusammen. Inzwischen ist dieses Bild fertig und auf den Rahmen aufgezogen und sieht bei uns an der Wand so aus:
Wahrscheinlich wärst du etwas ratlos und würdest mich fragen: Was stecken denn da für Gedanken dahinter? Und ich würde dir bereitwillig erklären, dass das Bild für mich wie eine Landkarte des Lebens ist. Die Grundstruktur entsteht beim Bügeln des Plastiks mehr oder weniger gewollt. Wie in der Bibel steht, hat Gott jeden Menschen wunderbar gemacht. Jedes Baby ist einzigartig und bringt schon bei der Geburt einiges an Eigenschaften mit. Das könnte man mit dem strukturierten weissen Untergrund vergleichen. Was dieser Mensch erlebt, welche Wege er geht und wie er die Welt sieht, wird diesen Untergrund, seine Landkarte, mit Strichen und Farbflecken prägen. Hast du schon einmal überlegt, wie deine eigene Landkarte aussieht? Was hat Gott wohl noch vor mit dir? Gibt es noch ganze Stadtteile auf deiner Karte, die noch entstehen werden? Wie könnten die aussehen? Welche Themen und Talente kommen da noch zum Vorschein?
Wenn wir miteinander Tee trinken würden, würde ich sicher auch erwähnen, dass mein Mann im nächsten Frühjahr pensioniert wird und dass ich sehr gespannt bin, wie wir uns darin verändern und welche Anpassungen in unserer Beziehung und in unserem Rollenverständnis nötig werden. Im Voraus nehme ich an, dass wir dann umso mehr miteinander reden werden (müssen).
Nachdem ich eine dieser Introvertierten bin, muss ich regelmässig Zeit alleine haben, um mich wohl zu fühlen. Mir diese Zeit wirklich zu nehmen, wird meine grösste Herausforderung sein. Ich freue mich darauf – auch wenn Veränderungen nicht gerade einfach sind. Fast immer geht es uns (als Paar und einzeln) besser, wenn wir solche Situationen bewusst und gezielt anpacken, auf den Tisch legen und über unsere Gefühle reden! Je älter ich werde, umso deutlicher merke ich, wie negativ sich jedes „unter den Teppich kehren“ oder hinausschieben von Gesprächen auswirkt. Ich muss mich da oft selber kneifen, damit ich das tue, was ich dir da rate! Aber wie gut tut es, wenn alles, was drückt, ans Licht kommt. Zu zweit findet sich meist eine bessere Lösung, als alleine – und das Beste ist, dass nachher reine Luft herrscht und wir mehr Nähe zueinander spüren.
Wenn wir miteinander Tee trinken würden könnte ich mich vermutlich nicht zurückhalten, auch noch zu erzählen, wie stolz ich auf meine beiden kids, bzw. Studenten bin. Dass ich mich freue, dass es ihnen so gutgeht und sie mit beiden Beinen im Leben stehen. Dass ich toll finde, wie sie sich entwickeln und dass sie beide im Glauben vorwärts gehen.
Wenn wir miteinander Tee trinken würden, was würdest du mir erzählen?