Ich höre dich!
Wir haben einen lieben alten Labradormischling namens Cody. Er ist noch recht fit, aber in den letzten Monaten hat sein Gehör soweit nachgelassen, dass er meine Stimme nicht mehr hört, sobald er 20 Meter von mir entfernt ist. Beim Spazierengehen kann das ein Problem werden, wenn ich ihn von der Leine lassen möchte. Zuerst habe ich es mit lautem Rufen probiert – das war mir ein bisschen peinlich und nützte nicht viel. Kein Ohrenzucken. Nichts. Dann habe ich es mit der Hundepfeife versucht. Das ging auch nicht. Inzwischen habe ich festgestellt, dass Cody es hört, wenn ich in die Hände klatsche. Dann dreht er sich zu mir um, schaut mich an und ich kann ihm mit meiner Körpersprache sagen, was ich von ihm möchte.
Angenommen, Cody erwartet etwas Negatives von mir. Will er mich dann hören, oder lieber nicht? Hält er dann doch lieber Distanz und ignoriert mich so gut es geht? Die Voraussetzung dafür, dass er sich zu mir umdreht, ist, dass er mir vertraut. Wenn er Gutes von mir erwartet und weiss, dass er bei mir sicher ist, dann interessiert ihn, was ich sage.
Ziemlich ähnlich funktioniert das mit dem Hören von Gottes Stimme. Ich bin überzeugt, dass der Gott, der uns in unserem ganzen Sein geschaffen hat, auch Wege findet, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Das Hören von Gottes Stimme hat für mich vor allem zwei Aspekte. Erstens: Gott kann, will und wird mit dir und mir kommunizieren. Er ist ein wohlwollender, liebender, gnädiger Gott. Er vergleicht die, die an ihn glauben, mit Schafen, die den Ruf ihres Hirten hören.
«Meine Schafe hören auf meinen Ruf, und ich kenne sie und sie folgen mir.» Johannes 10, 27
Zweitens sollte sich jeder fragen: Bin ich offen für sein Reden? Will ich ihn hören und vertraue ich ihm voll und ganz? Interessiert es mich, was er sagt? Nehme ich mir Zeit, ihn zu hören und habe ich eine nahe Beziehung zu ihm? Glaube ich, dass er es gut mit mir meint? Lese ich sein Wort, die Bibel? In Zefanja steht, wie begeistert Gott von dir und mir ist!
«Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich.» Zefanja 3, 17
Ist es möglich, dass Gott so begeistert von dir ist? Er hat dich genau so wie du bist erschaffen und er freut sich über jedes seiner Meisterwerke. In seinen Augen bist du genau richtig und in seiner Freude wird er dir auch Gutes tun!
Wenn du ihn noch nicht hörst oder ihm noch nicht ganz vertraust, kannst du zu Gott kommen und ihn darum bitten, dass er dir hilft. Das wird er tun! Dein Wollen freut ihn und ist wichtig für ihn. Wenn du die Bibel liest, kannst du dafür beten, dass der Heilige Geist dir hilft, sein Wort zu verstehen. Es lohnt sich!
Vor einigen Jahren war ich in dieser Situation. Ich hörte und las immer mehr davon, dass alle Christen Gott hören können. Das wünschte ich mir auch und fing an, dafür zu beten. Immer wieder habe ich mich auf’s Sofa gesetzt und habe Gott gebeten, zu mir zu reden. Wenn ich mit offenem Herzen in der Stille war, bekam ich auch als ungeübte Hörerin immer wieder Eindrücke und Gedanken, die ganz klar nicht aus meinem eigenen Kopf kamen. Oft kamen mir die Tränen, weil ich ermutigt und gestärkt wurde und mich so geliebt fühlte. Ich habe Gott «geschmeckt» wie es im folgenden Vers heisst:
«Schmeckt und seht, dass der Herr gut ist. Freuen darf sich, wer auf ihn vertraut!» Psalm 34, 9
Gott kann, will und wird mit dir reden. Traust du ihm das zu? Und glaubst du, dass er ein wohlwollender, liebender und gnädiger Gott ist? Probiere es selber aus!