Echt? Echt!

Geht es dir auch so, dass du bei manchen Menschen, die du kennenlernst (oder auch bei solchen, die im Rampenlicht stehen), denkst: „Wow, diese Person gefällt mir, sie wirkt so echt!“ Zu solchen Mensch fühle ich mich hingezogen. Auf der anderen Seite gibt es auch Menschen, bei denen ich denke: „Hmmm, irgendwie ist der oder die nicht so ganz echt.“

Was macht dieses „Echtsein“ aus?
Echt heisst ja auch: unverfälscht, glaubwürdig, überzeugend.

Echt sein kann ich vor allem dann, wenn ich weiss, dass ich wertvoll bin, auch wenn ich nicht perfekt bin. Ich weiss, dass Gott mich liebt, so wie ich bin mit allen meinen Macken und Fehlern. Ich weiss aber auch, dass andere Menschen ihre Mühe haben mit meinen Fehlern. Fürchte ich ihr Urteil? Möchte ich vermeiden, dass sie meine Schwächen sehen, weil sie mich dann nicht mehr gern haben? Dann bin ich aber nicht mehr offen und verletzlich. Meine Macken zu verstecken, wird mir manchmal mehr, manchmal weniger gelingen. Kraft kostet mich das aber immer.

Mein „Echtsein“ hängt also mit meinem Selbstvertrauen zusammen. Wenn ich mich selber kenne und felsenfest weiss, dass ich wertvoll bin, dann kann ich zu mir selber stehen. Mir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn jemand sieht, dass ich einen Fehler mache (Da bin ich noch am Üben…). Ich kann verletzlich sein – und das zeigt meine Stärke!
Ich darf von meinen Zweifeln und Schwierigkeiten reden, auch in meinem Glaubensleben! Ich muss nicht perfekt sein und ich muss keine Angst haben vor meiner Wirkung nach aussen.

Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was können mir Menschen anhaben? Psalm 118,6

Ich zeige mich unverfälscht: Ich zeige mich mit dem, was ich habe, mit Stärken und Schwächen. Ich versuche nicht, etwas zu sein, das ich nicht bin. Sein und Schein stimmen zusammen.

Ich bin glaubwürdig: Ich sage, was ich tue und ich tue, was ich sage. Ich kenne mich gut genug, um zu wissen, was ich tun kann und was nicht. Und ich weiss auch, wozu ich stehen kann, was mit meinen biblischen Werten zusammenstimmt und was nicht. Wenn ich mal daneben liege, kann ich mich entschuldigen und dafür geradestehen. Reden, denken und handeln passen zusammen.

Ich bin überzeugend: Menschen um mich herum merken, dass das, was ich sage und tue, aus dem Herzen kommt und aus einer inneren Überzeugung. Dass keine „hidden agenda“, also keine anderen Motive mitspielen, wenn ich mich für jemand oder eine Sache einsetze. Das macht vertrauenswürdig und wirkt überzeugend. Ich bin nicht „fake-news“, ich bin und zeige mich als Original.

An einem guten Baum wachsen keine schlechten Früchte, ebenso wenig wie ein kranker Baum gesunde Früchte hervorbringt. Matthäus 7,18

„Echtsein“ heisst, dass ich einerseits juble, wie wunderbar ich gemacht bin und andererseits erkenne, dass ich nicht perfekt bin (und nie sein werde), sondern noch einige Macken und Schwächen habe.
„Echtsein“ heisst, dass ich akzeptiere, dass ich in einem Prozess bin und mit Gottes Hilfe wachsen darf.
„Echtsein“ heisst, dass ich dankbar bin, dass Gott mich so und nicht anders geschaffen hat
„Echtsein“ heisst, dass andere Menschen zwar manchmal Mühe haben mit mir und mir ihre Liebe entziehen können, aber dass Gott mich immer liebt. Ich weiss, dass mein Wert immer derselbe bleibt. Mir ist Gottes Meinung wichtiger als die Meinung der Menschen. Das resultiert dann meistens darin, dass Menschen, die mir wichtig sind, mich sogar noch mehr lieben!
„Echtsein“ heisst, dass ich innen und aussen dieselbe bin.

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