Dranbleiben!
Wie hast du Fahrrad fahren gelernt? Vermutlich hattest du ein kleines Kinderfahrrad mit Stützrädern zum Üben. Hast du Erinnerungen daran, wie du es zum ersten Mal ohne Stützräder versucht hast? Vielleicht mit dem Vater oder der Mutter hinten dran, die stabilisiert haben, dich angespornt und dann losgelassen haben, ohne dass du es gleich gemerkt hast? Weisst du noch, wie oft du gestürzt bist, dir die Knie aufgeschlagen hast und wie oft du es trotzdem nochmal probiert hast? Und nochmal, und nochmal…
Wieviel Motivation braucht ein Kind, bis es reden, laufen, Fahrrad fahren kann? Ein Kind möchte das Leben kennenlernen mit allem, was es zu bieten hat. Es ist neugierig und motiviert. Wie oft stürzt es, versagt es, macht es Fehler, bis es etwas gelernt hat! Und doch ist es für Kinder selbstverständlich, es immer nochmal zu probieren, sie wollen immer wieder Neues lernen. Die ganze Kindheit besteht aus üben und lernen. Eigentlich erstaunlich!
Wenn ich uns Erwachsene anschaue, habe ich manchmal das Gefühl, wir denken, wir seien fertig mit lernen. Wir verlieren die Motivation, uns auf Neues einzulassen; wir haben Angst, zu versagen und es nochmal zu probieren. Es ist uns peinlich, Fehler zu machen und etwas noch nicht zu können. Wo ist unsere Neugierde und unsere Motivation, unsere Lust auf Neues hingekommen? Haben wir das Gefühl, wir wissen alles oder sind wir zu entmutigt und haben Angst vor der Unsicherheit, die Neues mit sich bringt?
Ich glaube, Gott möchte, dass wir wie die Kinder neugierig auf das Leben sind, neugierig auf das, was Gott noch für uns parat hat. Ich glaube, er möchte uns auch heute noch anspornen, mit uns üben, uns helfen und jubeln, wenn die ersten Meter klappen. Er steht hinter uns und freut sich, wenn wir Schritte wagen und dranbleiben!
Freuen darf sich, wer auf die Probe gestellt wird und sie besteht; denn Gott wird ihm den Siegeskranz geben, das ewige Leben, das er allen versprochen hat, die ihn lieben. Jak 1,12 GNB
Für einen Sieg oder eine Medaille nimmt ein Sportler viele Übungsstunden und Entbehrungen auf sich. Mein Ziel ist nicht eine Medaille, sondern meine Beziehung zu Gott und das ewige Leben. Dafür lohnt es sich erst recht, Geduld und Ausdauer zu haben – mit anderen und mit mir selbst. Es lohnt sich, nach den ersten Anfängen nicht gleich aufzugeben. Es lohnt sich, dranzubleiben, auch wenn meine Entwicklung gefühlsmässig viel zu langsam geht und ich immer wieder Rückschläge einstecken muss. Habe ich bei verschiedenem das Gefühl „Ich kann das nicht“? Wenn etwas nicht klappt – nehme ich an, dass ich dafür einfach nicht begabt bin oder dass ich es nicht schaffe, mich zu verändern?
Vielleicht muss ich üben und Geduld mit mir selbst haben…
… wenn ich schon wieder mal verletzende Worte gesagt habe
… wenn ich still bin, obwohl es Dinge gibt, die gesagt gehören
… wenn ich immer wieder in der selben Situation versage
… wenn ich wieder nicht auf meine innere Stimme gehört habe
… wenn ich keine Geduld hatte
… wenn ich kritisiert werde
… wenn ich mich selbst vernachlässige
… wenn ich mich schäme, dass ich Fehler gemacht habe
… wenn ich etwas nicht kann, aber gerne könnte
Bete dafür und bleibe dran!
In Studien wurde bewiesen, dass Leute, die sich selbst anspornen, schneller lernen! Das heisst: Rede dir selbst gut zu, anstatt dich zu kritisieren, wenn etwas noch nicht klappt. Und schaue auf deine Stärken, nicht immer nur auf deine Schwächen! Du bist ein „Work in Progress“ (eine „Arbeit in Entwicklung“).
Du hast einen geduldigen göttlichen Daddy hinter dir, der dich anspornt und dir hilft. Gehe zu ihm und lasse dich ermutigen! Vertraue darauf, dass du immer besser und reifer wirst, wenn du betest und dran bleibst. Bleibe neugierig und freue dich darauf Neues zu lernen! Lies Bücher, höre Podcasts, schau dir Leute an, die das können, was du können willst. Vertraue darauf, dass du einfach noch nicht fertig bist und noch üben musst.