Die Balance

In letzter Zeit bewegt mich die Frage nach der Balance in meinem Leben. Die Frage, wieviel und welche Aktivitäten und Aufgaben für mich persönlich richtig sind. Soll ich meine Idee für einen Dienst in unserer Kirche umsetzen? Oder soll ich die Zeit mit Aktivitäten im privaten Umfeld verbringen? Was soll ich tun? Fällt dir das auch immer wieder schwer zu entscheiden?

Die Bibel sagt uns, dass wir Christen einerseits die Aufgabe der Nachfolge und auf der anderen Seite des Teilens unseres Glaubens oder Dienens haben, wie auch immer das dann praktisch aussieht.

Aus der Beziehung zu Jesus folgt die Freude für den Dienst für ihn. Wir wollen all das Gute, das wir von Jesus empfangen, ja auch weitergeben. Und wenn ich an Dienst denke, dann fällt mir spontan die Mitarbeit in der Gemeinde, das Predigen, das Evangelisieren, die Kinderarbeit und die vielen praktischen Aufgaben ein.

Doch halt, was ist das Wichtigste? Was benennt Jesus als das wichtigste Gebot?

Jesus antwortete: »Das wichtigste Gebot ist dies: ›Höre, o Israel! Der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft lieben. Markus 12:30

Ja, wir sollen Gott lieben mit allem, was wir sind und haben. Doch der nächste Vers lautet:

Das zweite ist ebenso wichtig: ›Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‹ Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.« Markus 12:31

Heisst das, unser Dienst in der Kirche gehört nicht zum Wichtigsten? Dieses den Nächsten lieben kann sich ja auf verschiedenste Art zeigen. In den Diensten in der Kirche wird so viel Gutes getan und die Liebe für die Mitmenschen ist die treibende Kraft dahinter. Doch vielleicht ist beim Lieben meines Nächsten auch ganz fest mein Lieben und Leben in der Nachbarschaft, in der Arbeit, im Freundeskreis, beim Einkaufen, im Bus oder wo-auch-immer gemeint?

Soll ich dort mehr Zeit investieren und die Liebe leben? Vermutlich ist die Antwort sowohl als auch! Nicht alles über den Haufen werfen, sondern „feinjustieren“!

Wir können in unserem Bekanntenkreis gute Beziehungen pflegen und gastfreundlich sein. Wir können unser Leben integer und liebevoll leben, die Menschen respektieren und ihnen wohlgesinnt sein. Das ist dir und mir möglich, egal, welche Begabungen wir mitbekommen haben.

Wenn ich mir vorstelle, wie die Menschen zu Zeiten der Apostelgeschichte gelebt haben, dann haben die wenigsten ein Team oder einen Dienst geleitet. Ich glaube, damals haben sie einfach miteinander gelebt und sich gegenseitig geholfen. Vielleicht sollten wir auch heute unserem Miteinander wieder eine höhere Priorität zugestehen. Denn es ist Jesus wichtig.

Bei der Balance darf ich auch mich selbst nicht vergessen. Ich merke, dass es mir am besten geht, wenn ich viel Zeit für mich selbst zum Reflektieren und Nachdenken habe. Wenn ich Ruhe in mir habe, funktioniere ich am besten – das wird dir vermutlich nicht anders gehen. Ich frage mich manchmal: Darf ich mir diese persönliche und augenscheinlich unproduktive Zeit nehmen? Ja, denn in diesem Vers ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst’ ist impliziert, dass ich mich selbst auch liebe.

Jesus hat mir in den letzten Monaten immer wieder zu verstehen gegeben, dass er mich in die Leichtigkeit, Ruhe und Freude führen will. Und ich bin überzeugt, dass er es uns allen zuspricht!
Aus dieser Leichtigkeit, Freude und Ruhe werden wir Gott und die Menschen viel besser lieben können. Ich merke, wenn ich das nicht habe und gestresst bin, dann werde ich automatisch unfreundlich und es fällt mir schwer, irgendjemanden zu lieben.

Was folgt aus all diesen Gedanken? Meine Balance ergibt sich, wenn ich Jesus liebe, seine Prioritäten erkenne, darüber nachdenke und Zeit mit ihm verbringe.

Diesen Blog habe ich in den letzten Tagen mehrmals umgeschrieben, denn meine Gedanken wurden mit dem Formulieren immer klarer. Ich muss nicht die Prioritäten der Welt oder die meines Umfelds übernehmen, sondern darf mit Jesus und der Bibel darüber nachdenken, was jetzt wichtig und richtig ist in meinem Leben. Und für mich stehen für die nächste Zeit die Beziehungen mit meinen Mitmenschen etwas mehr im Fokus. Ich freue mich darauf und bin gespannt, was sich daraus entwickelt!

Stimmt deine Balance? Was ist für dich „dran“?

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