Der Geist ist willig – und sollte führen!

In einem Ehekurs vor einigen Jahren haben wir immer wieder gehört, dass unser Geist unserem Körper und unserer Seele vorangehen soll. Das habe ich damals nicht verstanden.

Doch in letzter Zeit dämmert mir so langsam, was damit gemeint ist und wie ich persönlich funktioniere: Wenn ich die Bibel lese oder Predigten höre, dann hört mein Geist Gottes Wahrheiten, die ihn berühren und die er gerne umsetzen möchte. Mein Geist ist hochmotiviert und anerkennt die Leitung durch den Heiligen Geist. Mein Geist rennt dann voraus und ist der Meinung, meine Seele, das heisst Verstand, Emotionen und Wille sowie mein Körper sollen gefälligst mitmachen.

…Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Matthäus 26,41

Mein Geist ist willig, aber meine Seele braucht oft länger, bis sie soweit ist oder braucht Hilfe, die Dinge anzunehmen, die mein Geist schon verstanden hat. Ein Beispiel: Mein Geist weiss, dass Jesus vor 2000 Jahren bereits meine Krankheiten getragen hat. Und mein Geist weiss auch, dass ich daran festhalten soll, auch wenn sich im Körper noch gar nichts von Heilung zeigt.

Meine Emotionen kämpfen mit Enttäuschung, weil ich immer wieder das Gefühl habe: Jetzt kommt meine Heilung – doch sie zeigt sich immer noch nicht! Mein Verstand zeigt mir meine Ausschläge und sagt: Keine Heilung in Sicht. Und mein Wille findet: Ich bin müde vom daran festhalten! Und meine Haut ist weiterhin wegen allem möglichen irritiert, macht Ausschläge, juckt und brennt und zeigt nichts von Heilung.

Wie soll denn mein Geist leiten?

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. Hebräer 11,1

Dafür ist mein Geist zuständig, für diese feste Zuversicht, für die Hoffnung, für den Glauben. Und mein Geist soll sich nähren an Gottes Wort in der Bibel und vom Wort, das ich in der Stille von ihm empfange. Dort empfängt mein Geist sein tägliches Manna, das heisst: Liebe, Annahme, Stärke, Weisheit und Leitung für mein Leben. Mit dem, was mein Geist von Gott bekommt, soll er meiner Seele und meinem Körper vorangehen.

Schön wäre es, wenn mein Geist wohlgenährt ist und verbunden ist mit dem Heiligen Geist! Ist er das?

Wenn ich regelmässig dieses Manna, diese gute geistliche Nahrung, empfange, dann kann mein Geist leiten und vorangehen – und zwar nicht wie bei mir in meinem Leben als Tyrann, sondern so, wie Jesus leitet! Mit Ermutigung, Hilfe und Unterstützung!

Konkret kann das zum Beispiel so gehen:

• Wenn meine Seele beziehungsweise meine Gefühle erschöpft sind von emotionalen Achterbahnfahrten, dann lasse ich ihnen Zeit und plane Ruhezeiten ein und helfe ihnen so, wieder zu Kräften zu kommen.
• Wenn ich mich ungeliebt, wütend, verzweifelt oder traurig fühle, dann erinnert sich mein Geist an die Verse, die mir versichern, dass Gott mich sieht und mir hilft. Mein Geist nimmt meine Emotionen in den Arm und lässt ihnen Raum zum Heilen.
• Wenn mein Körper aus Bequemlichkeit nicht mal paar Schritte hinausgehen will, dann motiviert mein Geist ihn mit dem Gedanken, dass mein Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist.
• Wenn mein Wille müde ist und keine Lust mehr hat zu kämpfen, dann braucht er Ermutigung vom Geist, dass Gott gute Pläne hat und mir hilft, durchzuhalten!
• Wenn mein Körper müde ist von zu wenig Schlaf und zu viel Netflix, dann darf der Geist durchgreifen und mich schlafen schicken.

Kannst du deinen Geist, Seele und Körper auseinanderhalten? Weisst du, wer gerade in dir spricht und wer leitet?

Wichtig ist vor allem, dass dein Geist leiten darf und dass er so gut genährt ist, dass er leiten kann! Wohlgenährt ist er, wenn er regelmässig Zeit mit dem Heiligen Geist bekommt. Nicht die Emotionen sollen massgebend sein – und auch nicht Wille oder Verstand! Nur der Geist hat die Verbindung zum Heiligen Geist in dir. Und somit kann der Heilige Geist dich als Person nur leiten, wenn dein Geist die Leitung deiner Seele und deines Körpers übernimmt.

Lass deinen Geist in dir die Führung übernehmen und gib ihm reichlich Nahrung!