Der Dackel und die Medaille
Mir kommen in der stillen Zeit immer wieder Eindrücke wie kurze Filmclips. Diesmal sah ich einen jungen Rauhhaardackel auf mich zuwackeln. Der hatte den Bändel einer Medaille in der Schnauze und schleifte sie auf dem Boden hinter sich her. Eine Medaille, wie sie zum Beispiel die Athleten bei einem Podestplatz um den Hals gehängt bekommen.
Was macht der Dackel mit der Medaille? Und, Gott, was willst du mir damit sagen?
Der Filmclip ging dann weiter: Der Dackel legte die Medaille ab und stand hin und pieselte darüber!
Zuerst musste ich lachen. Jesus hat Humor! Dann machte ich mich daran, herauszufinden, was dieser Eindruck bedeutet. Ich finde es wirklich köstlich, wie Jesus mit mir redet. Ich liebe das. Er versteckt die Bedeutung von solchen Bildern ja nicht vor mir, sondern für mich! Und ich liebe es, dem nachzugehen und es zu verstehen.
Also: Worauf will mich der Dackel hinweisen? Wofür steht er?
Er ist dafür gezüchtet, Füchse und andere Wildtiere aus ihrem Bau zu treiben und ans Licht zu bringen, damit der Jäger sie schiessen kann. Für Füchse gibt es eine Stelle in der Bibel, die mir bekannt war, sie steht im Hohelied:
Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die den Weinberg verwüsten, denn unsere Reben stehen in voller Blüte. Hohelied 2,15
Das ist laut meiner Studienbibel eine Analogie darauf, dass das Liebespaar vom Hohelied die Dinge aus ihrer Beziehung entfernen sollte, die ihre blühende Liebe verderben könnte. Und in meiner Passion Translation steht, dass die Füchse Kompromisse in unseren Herzen sind, die zwischen uns und Jesus stehen. Da steht auch, dass die Füchse das Wachsen der Früchte des Heiligen Geistes in uns behindern beziehungsweise sogar verwüsten!
Die Medaille auf der anderen Seite ist ein Symbol für die Anerkennung und Lob durch andere Menschen. Menschen werden von anderen Menschen geehrt und anerkannt für ihre grosse Leistung. Was tun die Sportler alles, um sie zu bekommen!
Zusammengefasst heisst das, der Dackel bringt Kompromisse und Lügen ans Licht. Wenn er nun auf die Medaille pieselt, sagt er ziemlich deftig und ganz klar, was er davon hält, wenn die Anerkennung der Menschen für uns so wichtig ist. Nicht gut für die Liebe zu Jesus und nicht gut für die Früchte des Geistes!
Wenn er mir das so zeigt, dann heisst das, dass bei mir die Anerkennung oder das Lob der Menschen einen zu grossen Stellenwert hat. Die Kompromisse, die ich dafür mache, verwüsten die Früchte des Heiligen Geistes in mir. Zur Erinnerung sind das: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. All das wird geschädigt, wenn ich die Anerkennung der Menschen brauche. Ich möchte Jesus ähnlicher werden und ich möchte nicht, dass die Früchte des Geistes in mir verwüstet werden. Wie schön, dass sie überhaupt wachsen, ich freue mich darüber!
Ich leide manchmal unter der mangelnden Anerkennung der Menschen um mich herum! Das ist zwar menschlich, aber nicht gesund. Wie geht es dir damit? Tust du für die Anerkennung auch Dinge, die dir eigentlich, wenn du ehrlich bist, gegen den Strich gehen? Wo deine innere Stimme oder deine inneren Werte sagen: „Das will ich doch gar nicht!“ Wo die Motivation nicht stimmt oder wo du weisst, dass es Jesus nicht gefallen würde? Ich merke, ich verbiege mich manchmal, weil ich mir Anerkennung wünsche. Das geht gegen meine Aufgabe, gegen meinen Glauben, gegen meine Identität.
Ich teile diesen Eindruck hier auf dem Blog, weil vielleicht auch du jemand bist, die das betrifft. Was tust du für die Anerkennung von Menschen, und du merkst, dein Herz steht nicht dahinter? Es ist eine Einladung von Jesus, zu ihm zu kommen, um dich mit seiner Liebe zu überschütten. Geh in die Stille zu Jesus, lass die Menschenfurcht los und lasse dich von ihm füllen, damit die Früchte des Geistes ungehindert und frei wachsen können!