Bist du glücklich Teil 2

Beim letzten Post ging es darum, dass mein Mann und ich (endlich) festgestellt haben, dass das Reden über unsere Gefühle in der Ehe extrem guttut. Es vertieft unsere Beziehung und lässt sie aufblühen. Diese emotionale Nähe steigert das Gefühl von Liebe, Annahme und Sicherheit.

Wir sind immer noch bewusst am „Üben“ und nehmen uns Zeit für tiefe Gespräche. Dabei habe ich festgestellt: Genauso, wie emotionale Gespräche jeder Beziehung gut tun, so wichtig ist es auch für unsere Beziehung mit Gott. Ich fühle mich Gott umso näher, je mehr ich ihm mein „Freud und Leid“ anvertraue und je mehr ich mir auch Zeit dafür einplane. Wenn ich im Gebet zu ihm komme und offen für sein Reden bin, spüre ich sein Wohlwollen und seine bedingungslose Liebe, seine Ermutigung und manchmal auch seine liebevolle Korrektur. Gott ist für mich und dich! Ich bin immer wieder erstaunt, dass Gott mich durch und durch kennt und mich trotzdem bedingungslos liebt! Wie genial ist denn das?


Auch mit Gott tut es so gut, Wünsche und Träume ans Licht zu bringen und mit ihm zusammen von allen Seiten anzuschauen und weiterzuspinnen. Vielleicht hat ja Gott sie in unser Herz gepflanzt, damit einmal mehr daraus wird…

Wenn ich Alltagssituationen, die mir Mühe bereiten, zu Gott bringe, dann wird er mir helfen, seine Perspektive zu sehen. Ich sitze an meinen Lieblingsplatz, klage Gott mein Leid, werde still und versuche, offen zu sein für Gottes „Anregungen“. Da komme ich immer wieder ins Staunen.

Zuerst jammere ich über eine Person, die mich nervt oder mir gefühlt mit Nagelschuhen auf die Zehen gestanden ist – doch dann sehe ich plötzlich, wie die Situation entstanden ist. Die andere Person hat es meist nicht persönlich gemeint und sowohl ihre wie auch meine wunden Stellen haben mit hineingespielt. Ich habe selber meinen Teil dazu beigetragen, dass das Problem überhaupt entstanden ist. Vielleicht sehe ich sogar plötzlich die positiven Seiten meines Gegenübers! Gott sieht uns, kennt uns und hört uns. Und er wird entweder die Situation selbst klären, meine Einstellung dazu ändern, mir etwas über mich selber zeigen oder er schenkt mir die Geduld und die Kraft dazu sie auszuhalten.

Gott kennt uns bis ins Innerste und er sieht auch unsere Probleme und doch ist es gut, wenn wir ihm erzählen, wie es uns geht. Vielleicht fragst du dich, ob das Sinn macht. Stell dir vor, du bist Mutter oder Vater von einem kleinen Kind. Du weisst meistens ziemlich genau, was in deinem Kind vor sich geht (zumindest in den ersten Jahren). Und doch freust du dich als Mutter oder Vater, wenn es kommt und erzählt. Die Beziehung wird gestärkt – auf deiner Seite, weil dich das Vertrauen freut und auf der Seite des Kindes, weil es ermutigt wird. Auch wenn du zu Gott kommst, wird deine Beziehung zu ihm wachsen. Und Gott möchte in erster Linie Beziehung, nicht Gehorsam!

Noch ein Gedanke dazu: Gott nennt mich sein Kind und auch er macht sich verletzlich, wenn er mir seine Liebe anbietet. Wenn ich seine Liebe ablehne, schmerzt auch ihn das, genauso wie mich das schmerzt, wenn mein Kind mich, mein Mitdenken, mein Fördern und Fordern, meine Fürsorge und meine Liebe ablehnt.

Gott wird dich nie verurteilen, er kennt dich ja durch und durch und steht trotzdem zu dir. Bei ihm ist sogar eine Korrektur ermutigend!

Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat. 1. Johannes 4,19

Gott hat uns zuerst geliebt. Er ist im Gegensatz zu uns Menschen die Liebe selbst und muss das nicht wie wir erst üben! Immer wenn du zu ihm kommst und offen bist, wirst du gestärkt und ermutigt. Wenn das nicht so ist, hast du negative Gedanken gehört und nicht Gott! Du wirst merken, wenn es Gott ist, weil du dich dann bedingungslos geliebt fühlst!

Meine Beziehung zu Gott ist umso tiefer und näher, je mehr ich über meine Gefühle mit ihm rede. Schon die nahe Beziehung zu einem Menschen stärkt mich und wird manches Mal meinen Blickwinkel ändern. Wieviel mehr wird die Beziehung zu Gott das tun – und er wird auf seine Art eingreifen, uns mit seiner Liebe stärken und entweder unsere Sichtweise oder die Situation selbst ändern.

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1 Antwort

  1. M. Brunschweiler sagt:

    Danke Angie, sehr tiefsinnig u echt ehrlich, der Spagat für mich: zufrieden u glücklich zu sein mit dem IST- zustand, aber die inneren Antennen auf Empfang, weiter zu verfeinern und nicht stehn zu bleiben. Ohne Druck, ohne zu messen. Weiter so ……..,kg M. B

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